Staatliche Realschule Langenzenn

"Das Haus der Frau L."
– Exkursion der 10A –

Am Montag, dem 13. Oktober 2025, besuchten wir mit unserer Klasse und unserem Geschichtslehrer Herrn Weigel „Das Haus der Frau L“ in Nürnberg. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Video-Walk, bei dem man mit Kopfhörern und Handy durch die Räume der Villa Villibald in der Pirckheimerstraße geht.

Schon beim Eintreten spürten wir die besondere Atmosphäre des Hauses – ruhig, aber gleichzeitig voller Geschichte. Während des Rundgangs lernten wir die Geschichten von zwei sehr unterschiedlichen Frauen kennen, welche beide in diesem Haus lebten: Emilie Löb und Gabriele Lehmann.

Emilie Löb war die Tochter einer jüdischen Familie, die während der NS-Zeit alles verlor. Ihre Geschichte hat alle besonders berührt, weil sie zeigt, wie grausam und ungerecht diese Zeit war – und wie viel Leid einzelne Menschen ertragen mussten. Emelies Ehemann Simon Löb wurde während der Reichspogromnacht im Jahr 1938 in seinem eigenen Haus von SA-Männern ermordet und ihre Söhne verloren im Jahr 1943 im KZ Majdanek ihr Leben. Vor dem Haus wurden zum Gedenken an die Familie sogenannte „Stolpersteine“ verlegt.

Ganz anders war das Leben von Gabriele Lehmann, einer Juristin, die sich nach anfänglicher Ablehnung des Nationalsozialismus diesem anpasste und nach dem Krieg sogar ehemalige NS-Funktionäre verteidigte.

Es war interessant zu sehen, wie gegensätzlich die beiden Leben waren und wie sie dennoch durch die Geschichte des Hauses miteinander verbunden werden.

Die Mischung aus Film, Ton und realem Raum hat uns sehr beeindruckt. Es war, als würde man mitten in die Vergangenheit eintauchen. Super war auch, dass man nicht nur zuschaut, sondern selbst durch die Räume geht und dadurch ein Teil der Geschichte wird.

 Am Ende blieb bei uns der Gedanke hängen, wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinander-zusetzen – nicht nur, um zu verstehen, was damals passiert ist, sondern auch, um daraus für die Zukunft zu lernen. Der Besuch im Haus der Frau L. war für uns eine eindrucksvolle und interessante Erfahrung.

Nele Schneider und Alina Schmid, Klasse 10a